Bundeskompetenzzentrum für Kälte- und Klimatechnik

Historie

Die Kompetenz der Region im Bereich der Kältetechnik geht auf eine lange Tradition zurück. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts spezialisierten sich ansässige Betriebe auf die Entwicklung und Produktion von Kälteanlagen.

In den Jahren der DDR war die NEMA Netzschkau ein wichtiger Produzent und Entwickler im Bereich der Kältetechnik. Die Produkte wurden in die ganze Welt exportiert. Der Großteil der Kälteanlagenbauer musste am Standort in Netzschkau seine praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Die Ausbildung der Kälteanlagenbauer wurde nach 1990 am Standort in Reichenbach neu gestaltet. Heute bietet das Berufsschulzentrum Vogtland und die Sächsische Kältefachschule die Grundlage für die Ausbildung im Bereich der Kältetechnik.

Kooperationsvereinbarung

Am 10. August 2019 haben der Freistaat Sachsen, der Vogtlandkreis, die Stadt Reichenbach im Vogtland, der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks, die Sächsische Innung der Kälte- und Klimatechnik, die Technische Universität Chemnitz, die Berufsakademie Sachsen, das Institut für Luft- und Kältetechnik gGmbH und das Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft eine Kooperationsvereinbarung zur Errichtung eines „Bundeskompetenzzentrums für Kälte- und Klimatechnik in Reichenbach im Vogtland mit dem Schwerpunkt natürliche Kältemittel und Energieeffizienz" unterzeichnet.

Intention und Herausforderung

Der Schutz des Klimas ist eine große, globale Herausforderung. Das Treibhauspotenzial heute üblicher synthetischer Kältemittel in Klima- und Kälteanlagen ist 2.000 bis 4.000mal höher als das von Kohlenstoffdioxid (CO2). Für Kälteanwendungen werden, mit wachsender Tendenz, in Deutschland rund 16 % des Stroms verbraucht. Der steigende Stromverbrauch und der Einsatz von konventionellen Kältemitteln belasten die Umwelt.

Dieser Herausforderung soll durch die innovative Vernetzung von Forschung, Bildung und Arbeit begegnet werden. 

Wir wollen das Erfordernis zur Umstellung auf die natürlichen Kältemittel als Chance für die Region Südwestsachsen nutzen. Die Innovation des Zentrums besteht in der Konzentration der bestehenden Strukturen im Bereich der Kälte- und Klimatechnik. Gleichzeitig wird mit dem geplanten Zentrum ein Ort geschaffen, der für die kleinteilige Wirtschaftsstruktur der Kältebranche einen Innovationsvorsprung erreicht, den bundes- und europaweiten Schulungsbedarf bedient und für die beteiligten Partner neue Zukunftschancen bietet. Das neue Zentrum trägt damit aktiv zur Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur bei.

Informationsveranstaltung

Am 18.12.2023 trafen sich Vertreter aus Politik, Bildung und Wirtschaft im Neuberinhaus in Reichenbach im Vogtland, um über den aktuellen Planungsstand zu berichten und über die nächsten Schritte zu informieren.
Der Freistaat teilte mit, dass auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofes die Außenstelle der Technischen Universität Chemnitz entstehen wird. Mit dem Bau des Forschungsgebäudes soll Ende 2025/ Anfang 2026 begonnen werden. Das Investitionsvolumen beträgt ca. 14,5 bis 19,5 Mio. €. In wieweit die Textilfachschule an der Klinkhardtstraße im Rahmen der Bildungsangebote genutzt werden kann, wird intensiv geprüft.