Alaunwerk

Zur Geschichte

Im 17. und 18. Jahrhundert erfolgte sowohl in einem Steinbruch als auch in den Stollen unter Tage der Abbau des Alaunschiefers. Nachdem man Alaun auf künstliche Art und Weise billiger herstellen konnte, wurde die Produktion 1826 eingestellt.

Im Jahr 1954 brach ein Hochwasser verschiedene Mundlöcher auf und spülte farbige Tropfsteine und Stollenholz heraus. In den folgenden Jahren erforschten Rotschauer Naturfreunde das unterirdische Stollensystem. Es wurden mehrere Grotten mit Stalaktiten und Stalagmiten entdeckt und verschüttete Gänge wieder freigelegt.

1998 gründete sich der Verein "Tropfsteingrotte Alaunwerk Mühlwand/Reichenbach e.V.", um das Alaunwerk als Besucherbergwerk für Touristen wieder begehbar zu machen. Seit der Eröffnung 2001 wurden jährlich ca. 4.000 Besucher unter Tage gezählt.

Im Jahr 2013 zerstörte ein Hochwasser das Besucherbergwerk komplett. Seitdem konnten keine Führungen mehr durchgeführt werden.

In den folgenden Jahren waren die Stadt Reichenbach und der Verein bestrebt, eine Wiedereröffnung des Alaunbergwerkes zu erreichen. Bei der Beräumung und Sicherung der Stollen nach dem Hochwasser blieb der alte Bergwerkscharakter mit seinen Attraktionen fast vollständig erhalten. Eine weitere Tropfsteingrotte wurde durch Zufall entdeckt. Das Bachbett des Gelben Graben - ein unscheinbares Bächlein, was bei Hochwasser enorme Wassermengen führt - wurde über und unter Tage nachhaltig saniert. Die neu geschaffenen Wasserbauwerke vermitteln in ihrer Dimension die Urgewalt des Wassers, das hier im Alaunwerk - geologisch bedingt - durch den Berg fließen muss.

Am 7. Oktober 2017 war es dann endlich soweit, das Alaunwerk konnte nach mehr als vier Jahren wiedereröffnet werden. Die Besucher können nunmehr wieder die farbenprächtigen Grotten bewundern.