Der Deutsche Orden im Vogtland und die Heinrichinger

18:00 - 19:30 Uhr
Neuberin-Museum der Stadt Reichenbach
Johannisplatz 3
08468 Reichenbach im Vogtland
Tel: 03765 / 52 44 150 oder 21 13 1
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Der Deutsche Orden, der zu den großen europäischen Ritterorden zählt, hat die Geschichte und die Entwicklung des Vogtlandes wesentlich mitgeprägt.

Er ging aus einer während des 3. Kreuzzuges 1190 vor Akkon im Heiligen Land von Deutschen gegründeten Hospitalgemeinschaft hervor und hatte sich ursprünglich die logistische und medizinische Unterstützung der christlichen Pilger zur Aufgabe gesetzt. Nach dem Vorbild der Templer und Johanniter erfolgte 1198 die Erhebung in einen geistlichen Ritterorden, dessen Mitglieder den mönchischen Gelübden von Armut, Keuschheit und Gehorsam verpflichtet waren. Neben militärischen Aufgaben waren Krankenversorgung und Armenfürsorge wichtige Schwerpunkte der Tätigkeit. Priesterbrüder betreuten Pfarreien und wirkten missionarisch und seelsorgerisch.

Getragen durch die mittelalterliche Frömmigkeit entwickelte der Deutsche Orden neben dem religiösen Machtpotential auch national und international großen politischen und weltlichen Einfluss. So entstand im 13. Jahrhundert im Baltikum der Deutschordensstaat, nachdem der polnische Herzog Heinrich von Masowien 1226 den Orden dorthin zur Unterstützung im Kampf gegen die heidnischen Pruzzen gerufen hatte.

Diese Entwicklung erkannten auch die Vögte von Weida, Gera und Plauen. Die Herrscherfamilie, die wegen ihrer durchweg mit dem Namen Heinrich versehenden männlichen Mitglieder auch als „Heinrichinger“ bezeichnet wird, baute durch diverse Schenkungen an den Orden systematisch ihren Einfluss aus.

Neben der Niederlassung in Plauen, wo der Deutsche Orden seit ca. 1214 präsent war, entstanden weitere Zweigstellen im Einflussgebiet der Heinrichinger: in Reichenbach (1260/64), Tanna (1279), Asch (1289) und in Adorf (vor 1289).

Auch traten Vertreter aus allen Zweigen der Heinrichinger selbst in den Orden ein und machten dort Karriere, wie etwa Heinrich der Ältere von Plauen (1370-1429), der zum Hochmeister, dem höchsten Ordensamt, aufstieg.

Der Vortrag zeichnet die spannende Geschichte des Deutschen Ordens und sein in Wechselwirkung zur Dynastie der Heinrichinger stehendes Wirken im Vogtland nach. Dabei finden auch seine Leistungen beim mittelalterlichen Landesausbau genauso Erwähnung wie die kulturellen und wirtschaftlichen Leistungen.

Der Referent, Dr. Christian Sobeck – in Personalunion Zeulenrodaer Stadtarchivar und Museumsleiter, ist ausgewiesener Fachmann, der in seiner 2019 an der Universität Leipzig abgeschlossenen Dissertation das Thema eingehend untersucht hat.

Eintrittspreise

Eintritt kostenfrei. Um Voranmeldung wird gebeten (Tel. 03765 /21165 oder Email: neuberin@reichenbach-vogtland.de)

Neuberin-Museum Reichenbach

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