"Aufsteigen und Obenbleiben"Strategien niederadliger Familien im Vogt- und Egerland und den angrenzenden Regionen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

17:00 Uhr
Burg Mylau
Burg 1
08499 Reichenbach im Vogtland
Tel: 01723498209
E-Mail

Tagung vom 12. bis 14. November auf der Burg Mylau

Wie gelang es niederadeligen Familien im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit, sich in einer Zeit tiefgreifender Umbrüche sozial und wirtschaftlich zu behaupten – ja vielleicht sogar aufzusteigen?

Dieser Frage widmet sich vom 12. bis 14. November 2025 eine internationale wissenschaftliche Tagung auf der Burg Mylau unter dem Titel „‚Aufsteigen‘ und ‚Obenbleiben‘. Strategien niederadeliger Familien im Vogt- und Egerland und den angrenzenden Regionen“.

Die Veranstaltung wird im Rahmen des EU-Interreg-Projektes „Kulturelles Erbe des Vogt- und Egerlandes“ von der Technischen Universität Chemnitz in Kooperation mit der Burg Mylau organisiert. Sie bringt Historikerinnen und Historiker aus Deutschland und Tschechien zusammen, um die sozialen, ökonomischen und militärischen Strategien des Niederadels in der Grenzregion zwischen dem Reich und dem Königreich Böhmen zu beleuchten.

Zwischen Fürsten, Städten und Standesgenossen

Das Vogt- und das Egerland bildeten in der Vormoderne einen besonderen, miteinander verwobenen Raum, welcher sich heute über die deutschen Bundesländer Bayern, Sachsen, Thüringen sowie den Tschechischen Grenzraum erstreckt: Zwischen Fürsten, Städten und benachbarten Adelsfamilien bewegte sich der regionale niederadelige Landadel in einem spannungsreichen Umfeld. Die Tagung fragt danach, wie diese Familien ihre Stellung sicherten, Netzwerke knüpften und neue Handlungsspielräume nutzten – ob als fürstliche Ratgeber, Verwaltungsamtsleute, Militärs, Kreditgeber, Bauherren oder Mäzene.

„Der Niederadel war keineswegs ein Randphänomen der Vormoderne“, betont Prof. Dr. Grischa Vercamer, Leiter der historischen Teilprojekte an der TU Chemnitz. „Gerade im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit begegnen wir hier einer erstaunlichen Dynamik sozialer Anpassung und Selbstbehauptung.“

Historische Perspektiven mit europäischem Blick

Das Programm reicht von regionalgeschichtlichen Fallstudien aus dem Vogt- und Egerland über vergleichende Beiträge zu Thüringen, Sachsen oder dem Rheinland hin bis zu Analysen militärischer und rechtlicher Strategien. Neben der thematischen Einführung und mehreren Fachsektionen bietet die Tagung auch einen einleitenden Abendvortrag von Prof. Dr. Martina Schattkowsky (Dresden) mit dem Titel „Grenzerfahrungen. Gestaltungsräume des sächsischen Adels in der Frühen Neuzeit“.

Austausch über Grenzen hinweg

Mit der Tagung wird zugleich ein Beitrag zur deutsch-tschechischen Wissenschaftskooperation und -kommunikation geleistet. „Die Untersuchung historischer Grenzräume eröffnet neue Perspektiven auf unser gemeinsames kulturelles Erbe“, so Odin A. Haller, M.A., verantwortlicher Organisator des Teilprojekts „Kleine Aufsteiger“ an der TU Chemnitz.

Teilnahme und Anmeldung

Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Eine Anmeldung wird bis zum 7. November 2025 per E-Mail an

odin-alarich.haller@phil.tu-chemnitz.de erbeten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Es wird auch die Möglichkeit einer digitalen Zuschaltung geben. Der Link wird nach der Anmeldung übermittelt.

Weitere Informationen unter: www.interreg-vogt-egerland-tuc.eu

 

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Kostenfrei

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