Pressemitteilungen
Weihnachtskaffeetrinken mit Ordnungshütern und Helfern: einige Fakten
12.12.2024
Oberbürgermeister Henry Ruß hat am 12. Dezember Vertreter verschiedener Sicherheits- und Helferbehörden und -gruppen eingeladen.
Das Weihnachtskaffeetrinken des Oberbürgermeisters mit Ordnungshütern und Helfern ist eine gute Tradition.
Oberbürgermeister Henry Ruß hat am 12. Dezember 2024 Vertreter des Polizeireviers Auerbach, die Bürgerpolizisten, Mitarbeiter des Gemeindlichen Vollzugdienstes, Vertreter des Technischen Hilfswerkes, des DRK (Bereitschaftsleiter und Wasserwacht) und des Rettungsdienstes Göltzschtal ins Rathaus eingeladen. Eine Einladung zum Weihnachtskaffee haben auch der Kreisbrandmeister sowie der Stadtwehrleiter erhalten. Die Runde ergänzen Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr und die Mitglieder der Schiedsstelle.
Feuerwehr Reichenbach im Vogtland, Bereich Brandschutz
Die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach leisteten bis zum 30. November 2024 354 Einsätze. Am 30. November des Vorjahres waren es 247 Einsätze. Somit hat sich die Zahl der Einsätze um 43 Prozent gesteigert.
Zieht man das Unwetterereignis vom 25. Mai 2024 mit 66 Einsätzen ab, liegt die Steigerung der Einsätze immer noch bei 17 Prozent. Diese Steigerung ist sehr hoch, denn statistisch liegt die durchschnittliche Steigerung von Einsätzen im Vergleich zu den Vorjahren bei 4 bis 5 Prozent.
Bekämpft wurden 23 Kleinbrände (Mülltonnen, etc.), 32 Mittelbrände (Wohnungsbrände) sowie zwei Großbrände (Scheunen und Lagerhallen). 33 Mal schlugen Brandmeldeanlagen an. Das waren meist Falschalarme. Mit 256 Einsätzen ist die Anzahl der technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, Türnotöffnungen oder Tragehilfen sehr hoch.
Es gab acht Fehlalarme. Das sind Alarme der Feuerwehr ohne Vorliegen einer Gefahr.
Überörtlich, also in benachbarte Gemeinden, wurde die Feuerwehr zu 34 Einsätzen gerufen.
Das Verhältnis von Brand- zu Hilfeleistungseinsätzen liegt bei 1/3 zu 2/3. Außerdem wurden 73 Brandsicherheitswachen durch die FFW geleistet.
Stressiger, einsatzreicher Tag war der 25. Mai 2024. An diesem Tag kam es gegen 15.30 Uhr zu einem Starkregenniederschlag mit Hagel, der ca. eine halbe Stunde anhielt und dafür sorgte, dass die Feuerwehr Reichenbach zu 66 Einsätzen gerufen wurde. Unterstützung zur Bewältigung dieser Sonderlage erhielt die Feuerwehr vom THW Reichenbach und der Feuerwehr Unterheinsdorf.
Durch die Stadt Reichenbach wurden für Einsätze zum Stichtag 23.100 Euro, Ausbildungsdienste 16.500 Euro und Brandsicherheitswachen 6.800 Euro an die ehrenamtlichen Kameraden/innen als Aufwandsentschädigung ausgezahlt.
Am Standort der Feuerwache Reichenbach fanden 146 Ausbildungsdienste für die Einsatzkräfte sowie 83 Ausbildungsdienste für die Jugendfeuerwehr statt.
Personalbestand
Die Freiwillige Feuerwehr Reichenbach hat 302 Mitglieder in der Feuerwehr. Dazu kommen 81 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. Insgesamt gehören der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach 383 Mitglieder an. Davon sind 201 Kameradinnen und Kameraden in der Einsatzabteilung, darunter auch 32 weibliche Einsatzkräfte.
Somit verzeichnet die Feuerwehr Reichenbach ein PLUS von 10% (18 Einsatzkräfte) zum Erreichen der Mindeststärke der aktiven Angehörigen der öffentlichen Feuerwehr nach Brandschutzbedarfsplan gemäß §2 Sächsische Feuerwehrverordnung.
Investitionen
Trotz der angespannten Haushaltssituation konnten unaufschiebbare Investitionen für die Feuerwehr und somit für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Reichenbach getätigt werden.
Im Mai hat der Stadtrat den Beschluss zum Kauf eines TLF4000 mit Sonderbeladung Wasser (GTLF) im Wert von 810.000 Euro beschlossen. Die Auslieferung erfolgt im Sommer 2026.
Im September hat der Stadtrat den Beschluss zum Kauf eines HLF20 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) für die Feuerwache Mylau in Höhe von 609.000 Euro beschlossen. Das Fahrzeug wird im Frühjahr 2025 ausgeliefert.
Landratsamt Vogtlandkreis, Stabsstelle Krisenmanagement und Bevölkerungsschutz, (Gerd Pürzel, Kreisbrandmeister)
Aus der Perspektive der Landkreisverwaltung als Brand-, Rettungsdienst und Katastrophenschutzbehörde war das Jahr 2024 sehr herausfordernd.
Im Bereich der Freiwilligen Feuerwehren konnten die Digitalisierungsprozesse um einen weiteren Meilenstein ergänzt werden. Mit der kostenfreien Bereitstellung von mehr als 140 Tablets können nun alle örtlichen Feuerwehren die digitale Infrastruktur der Einsatzführungssoftware „Mobikat“ nutzen. Damit wurde ein wichtiger Schritt zur flächendeckenden Bereitstellung von modernen Führungsmitteln abgeschlossen. Die regelmäßig stattfindenden Kommunikationsübungen verstetigen in diesem Zusammenhang den sicheren Umgang mit den digitalen Hilfsmitteln.
Auch in der Weiterentwicklung des Sirenennetzes im Vogtlandkreis gewinnt die Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. Die Landkreisverwaltung setzte sich das Ziel, bis 2035 gemeinsam mit den Städten und Gemeinden die bestehenden Warnanlagen kontinuierlich zu verbessern.
Eine weitere bedeutende Herausforderung ist das entstehende Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Eich. Leider konnte aufgrund erheblicher Bauverzögerungen im Außengelände die vollständige Inbetriebnahme nicht wie geplant 2024 umgesetzt werden. Dennoch wurde die Zeit genutzt; im erweiterten Probebetrieb werden derzeit das Feuerwehrtechnische Zentrum sowie die Schulungsräume intensiv getestet. Im Hinblick auf die Fertigstellung blicken wir Hoffnungsvoll in das Jahr 2025.
Auch innerhalb der Landkreisverwaltung gab es 2024 ein Focusthema: Verbesserung der Resilienz in Krisen. Hierzu wurden neben einer großen Katastrophenschutzübung der Verwaltungsstab und seine Mitglieder geschult.
In allen genannten Bereichen handelt es sich um Themen, die uns in den nächsten Jahren begleiten werden. Dank der Unterstützung durch die Städte und Gemeinden, der Mitglieder des Kreistages und natürlich den ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren sowie den Helferinnen und Helfern der Hilfsorganisation und dem Technischen Hilfswerk ist eine erfolgreiche Arbeit an solchen übergreifenden Herausforderungen möglich.
Rettungswache Reichenbach
Die Rettungswache Reichenbach ist verlässlicher Partner aller Hilfeorganisationen und Behörden und leistet seine Aufgaben im Rahmen und Auftrag des Rettungs-zweckverbandes Südwestsachsen, häufig auch im Zusammenwirken mit den Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach und dem THW Reichenbach bei medizinischen Notfällen und größeren Schadenslagen.
Die Kameradinnen und Kameraden des Rettungsdienstbereich Göltzschtal des DRK wirken bei der Sicherstellung von Großveranstaltungen und im Rahmen des Katastrophenschutzes mit sowie bei Szenarien von Großschadenslagen unter Einbeziehung der ehrenamtlichen Helfer im Bereich Sanitätsdienst und Betreuung. Sehr gut ist auch das Zusammenwirken im Rettungsdienst, aber auch im Rahmen der gemeinsamen Einsatzaufgaben mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Rettungsdienstbereich.
Mit dem Neubau der Rettungswache Reichenbach verbesserten sich die Arbeitsbedingungen für das Personal deutlich. Seit dem 1. Oktober 2022 ist die neue Rettungswache in Betrieb und wird durch die DRK Rettungsdienst Göltzschtal gGmbH betrieben.
Insgesamt drei Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug, sechs Krankentransportfahrzeuge, zwei Kommandowagen, ein Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie sechs Reservefahrzeuge sind in der Rettungswache stationiert
Die DRK Rettungsdienst Göltzschtal gGmbH fuhr im Jahr 2023 24.691 Notfall- und Krankentransport-Einsätze. Dies ist im Vergleich zum Jahr 2022 ein Rückgang von 2.652 Einsätzen. Hierbei wurden beispielsweise in Rodewisch und Falkenstein weniger Einsätze gefahren, in Reichenbach stiegen die Einsatzzahlen.
Die Fehleinsatzquote lag im Jahr 2023 bei 3.404 Einsätzen.
Technisches Hilfswerk (THW), Ortsverband Reichenbach
Über die gesamten Jahre hat sich das Vorweihnachtstreffen unserer Hilfsorganisationen mit der Stadtverwaltung zu einer wirklich angenehmen Runde mit vielen netten Gesprächen, aber auch konstruktiven Themen entwickelt. Dieser Nachmittag gehört für uns alle zu einer liebgewonnenen Tradition, die wir wirklich sehr zu schätzen wissen.
Das THW kann zur Bekämpfung von Katastrophen, öffentlichen Notständen und Unglücksfällen von der für die Gefahrenabwehr zuständigen Stelle angefordert werden.
Dies ist auch in Reichenbach seit nunmehr 28 Jahren unser gesetzlicher Auftrag, und die Anforderungen/Hilfeersuchen erfolgen oftmals auch weit über den Vogtlandkreis hinaus.
Die feste Einbindung in die Gefahrenabwehr des Vogtlandkreises sind für unsere Reichenbacher „THW'ler“ Ansporn und Anerkennung zugleich.
Um dieses Miteinander aller Hilfsorganisationen und den Stadtverwaltungen auch mit Leben zu füllen, haben die gemeinsamen Kennenlernbesuche/Schulungen am Standort des THW Reichenbach immer eine hohe Priorität. Im Jahr 2024 wurden durch uns 16 Feuerwehren des Vogtlandkreises, vier Feuerwehren aus dem Landkreis Zwickau, zwei Stadt/Gemeindeverwaltungen, die Deutsche Bahn und mehrere Dienstgruppen der umliegenden Polizeireviere geschult.
Hervorzuheben für das Jahr 2024 ist auch die weitere Entwicklung der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Reichenbach. Wie auch mit allen Hilfsorganisationen arbeitet man hier Hand in Hand.
Einsätze im laufenden Jahr
- Unterstützung durch den Statiker, den Baufachberater des THW, in Mylau/Lambziger Straße (Einsatzaufgaben: Sicherung Nachbarhauseingang vor Steinschlag);
- Unterstützung Tiefbauschaden/eingestürzte Straße/Kanalisation in Reichenbach am Friedrich-Engels-Platz (Einsatzaufgaben: Not-Verbau der eingestürzten Kanalisation in Zusammenarbeit mit der FFW Reichenbach);
Einsatzzahlen THW Reichenbach bis 29. November 2024
Insgesamt gab es 48 Einsätze. Davon waren neun Einsätze außerhalb des Vogtlandkreises (hier z.B. der Einsatz der Ortungsgruppe Reichenbach zur Verschüttetensuche im Bergbau Frohnau (Erzgebirge) oder den Einsatz des Statikers zur gesprengten Sparkasse (Brandis-Leipzig).
Polizei
Polizeivollzug, Polizeibehörde und Sächsischen Sicherheitswacht wirken an den Einsatzstellen sehr homogen zusammen. Dies zeigt sich auch in diesem Jahr in der Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, speziell der Abteilung Ordnungswesen, und dem Polizeirevier (PR) Auerbach, sowie dem Polizeistandort Reichenbach, insbesondere mit dem Ersten Polizeihauptkommissar Jens Oppel, Polizeihauptkommissarin Sandra Skerswetat als Kontaktpersonen am Standort Reichenbach, sowie dem Polizeihauptkommissar Johnny Kasper und den Polizeihauptmeistern Jens Weber und Enrico Ehlert (Bürgerpolizisten Heinsdorfergrund, Reichenbach, Mylau) als Ansprechpartner vor Ort. Als Beispiele seien hier die Absicherung einer Fülle von Maßnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, aber auch die gemeinsame Absicherung von Veranstaltungen (Eröffnung Park der Generationen, Bürgerfest) oder Sicherstellungsmaßnahmen im öffentlichen Raum genannt.
Die Mitarbeiter der Sächsischen Sicherheitswacht werden als fester Partner bei einer Vielzahl von Maßnahmen eingebunden.
Gemeindlicher Vollzug
Bis zum 11. November 2024 wurden insgesamt 3.988 ordnungsbehördliche Maßnahmen durch den Gemeindlichen Vollzugsdienst und die mobile Einsatzgruppe durchgeführt.
Davon wurden 1.143 unterstützende Aufgaben für andere Behörden vorgenommen, wie z.B. örtliche Fahrerermittlungen im Auftrag anderer Behörden, Zeugentätigkeiten bei Durchsuchungen und Zwangsräumungen, bei innerbehördlicher Unterstützung im Bereich Soziales sowie der Vollstreckungsbehörde, z.B. durch das Anbringen und Entfernen von PKW- Radkrallen.
Es wurden weiterhin 117 öffentliche Beeinträchtigungen festgestellt und geahndet, u.a. Abbrennen offener Feuer, Schmierereien und Vandalismus, Verstöße gegen die Leinenpflicht und die Beseitigung von Hundekot, Lärmbelästigungen, Gegenstände im öffentlichen Verkehrsraum, um nur einige Punkte zu benennen.
Hinzu kommen 80 illegale Müllablagerungen, bei welchen in 59 Fällen konkrete Maßnahmen ergriffen werden konnten.
Weiterhin gab es mehr als 1.855 angeordnete Kontrollen, wie z.B. Kontrollen der Glas- und Kleidercontainer, Genehmigungskontrollen von Baugerüsten, im öffentlichen Verkehrsraum rechtswidrig abgestellte Kraftfahrzeuge (z.B. ohne Kennzeichen oder TÜV), Hinweise durch die Bevölkerung… In ca. 355 Fällen konnten die Verantwortlichen ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Ca. 793 Aufgaben sind der Kategorie „Sonstiges“ zuzuordnen, welche beispielsweise Kontrollen der Parkanlagen und des Parkhauses, das Verbringen von Fundtieren in Tierheime und die Entsorgung toter Tiere beinhaltet. Des Weiteren sorgen die Kollegen des GVD in Zusammenarbeit mit der Vollzugspolizei für die Sicherheit auf Veranstaltungen, wie dem Stadtfest, der Eröffnung des Park der Generationen oder dem Weihnachtsmarkt.
Zudem hat der Gemeindliche Vollzugsdienst in Ausübung seiner Tätigkeit in diesem Jahr 2.930 Mal (2023: 3.578 Mal) in den ruhenden Verkehr eingegriffen. Bei durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen (fließender Verkehr) wurden 3.478 Fälle (2023: 3.263 Fälle) bearbeitet.
Schiedsstelle
Die ortsansässige Schiedsstelle der Stadt Reichenbach bietet Beratungsangebote, sowie Unterstützung durch Verhandlungen im Bereich der außergerichtlichen Streitschlichtung.
Zwischen den Städten Reichenbach und Netzschkau sowie den Gemeinden Limbach, Neumark und Heinsdorfergrund besteht eine gemeinsame Vereinbarung zur Errichtung einer Schiedsstelle. Demnach können die Angebote der Schiedsstelle ebenfalls von Einwohnerinnen und Einwohnern der oben aufgeführten Städte und Gemeinden in Anspruch genommen werden.
Ziel dieser wichtigen regionale Institution ist es, die Gerichte zu entlasten. Die angebotenen Beratungen und Streitschlichtungen zeichnen sich durch unparteiische Konfliktlösungen aus, die von geschulten und zur Verschwiegenheit verpflichteten Streitschlichtern begleitet werden.
An insgesamt 23 Sitzungstagen (2023: 24 Sitzungstage), mit einem Zeitumfang von zwei bis zu drei Stunden, sowie 25 Beratungsgesprächen (2023: zehn Beratungsgespräche) zu Nachbarschafts- und Mietstreitigkeiten, waren die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Schiedsstelle im Einsatz.
Zusätzlich wurde eine Sprechstunde im Rathaus der Stadt Netzschkau angeboten. Es fanden drei Verhandlungen mit Streitschlichtungen statt, von denen zwei Fälle im Sinne der Streitparteien gelöst werden konnten. Ein weiterer Fall zwischen Vermieter und Mieter bezüglich unterschiedlicher Auffassungen einer Mieterhöhung wurde im Gespräch außerhalb einer Verhandlung geklärt.
Darüber hinaus wurden Nachkontrollen zur Überprüfung der Einhaltung vereinbarter Festlegungen aus früheren Verhandlungen durchgeführt.